Saurier in der mongolischen Kreide
 
Fundorte
Artenliste
 

 
 
 
Bild 1 (links): Sandsteine der oberkreidezeitliche Djadokhta Formation von Bayanzag. - Bild 2 (rechts): Sammeln in Tugrogiin Shiree, Oberkreide, Tugrog-Schichten.
 
Erste Funde von Dinosauriern in der mongolische Kreide gelangten 1922 der amerikanischen Zentralasien-Expedition unter Roy Chapman Andrews. Entdeckt wurden die Flaming Cliffs bei Bayanzag mit Funden, wie sie die Welt noch nicht gesehen hatte. Sensationell waren damals die ersten Funde von Dinosaurier-Eiern. Nun wusste man, dass Dinosaurier wie Vögel Eier gelegt haben.

Nach langen Jahren der politischen Isolation öffnete sich die Mongolei ab 1990 wieder. Amerikanische Expeditionen nahmen ihre Arbeiten wieder auf, die sie vor über 60 Jahre einstellen mussten. Neue Fundstellen wurden entdeckt, wie zum Beispiel Ukhaa Tolgod. Weitere sensationelle Funde gelangen: Ein Velociraptor der beim Kampf mit einem Protoceratops ums Leben kam (Bild 7); ein Oviraptor brütend auf seinen Eiern; Jungsaurier in Sauriereiern; und vieles mehr.

Die Mongolei gilt heute als das Land mit den beste Dinosaurier-Fundstellen weltweit. Unserer Expedition hatte die Möglichkeit einige wenige dieser heute teilweise bereits historischen Fundstellen zu besuchen.

 
 
Bild 3 (links): Drei Zähne von Protoceratops andrewsi von Tugrogiin Shiree. - Bild 4 (Mitte): Saurierwirbel von Algui Ulaan Tsav. - Bild 5 (rechts): Saurierknochen aus der Wüste nördlich Tugrogiin Shiree.
 
 
Fundorte
 
Aus der mongolischen Kreide sind viele Fundorte von Dinosauriern bekannt, die meisten in der Gobi und dem Aimak Ömnögivi:
   
Algui Ulaan Tsav
  Aimak Ömnögovi
Oberkreide, Campan
 
Altan Uul
"Gold-Berg" westlich Nemegt Uul, Aimak Ömnögovi
Oberkreide, Campan bis Maastricht, Nemegt Formation
 
Bayan Shire
  Aimak Dornogovi
Oberkreide, Santon
 
Bayanzag
  auch Fundortbezeichnung Shabarakh Us bei Bayanzag, Aimak Ömnögovi
Oberkreide, oberes Santon oder unteres Campan, Typlokalität der Djadokhta Formation
 
Bayshin Tsav
  östlich Dalanzadgad, Aimak Ömnögovi
Oberkreide
 
Bugiin Tsav
  genaue Bezeichnung Khaichin Ula, Bugiin Tsav, Aimak Ömnögovi
Oberkreide, Maastricht, Nemegt Formation, oder Tertiär, Paläozän
 
Guriliin Tsav
nordöstlich Bugiin Tsav, Aimak Ömnögovi
Oberkreide, Maastricht, unterer Nemegt-Horizont, Nemegt Formation
 
Khermen Tsav
  Khermen Tsav, Nemegt Becken, Aimak Ömnögovi
FO I: Oberkreide, mittleres Campan, Baruungoyot Formation, Khermen Tsav-Schichten
FO II: Oberkreide, Maastricht, Nemegt Formation
 
Khoovor
  bei Guchin Us, Aimak Övörhangay
Unterkreide, Apt oder Alb
 
Khulsan
  südlich Nemegt Uul, Aimak Ömnögovi
Oberkreide, mittleres Campan, Typlokalität der Baruungoyot Formation
 
Khuren Dukh
  Aimak Dornogovi
Unterkreide, Khukhtekskaya Formation
 
Nemegt-Becken
  Sammelbezeichnung für ungenannte Fundstellen im Südwesten des Aimak Ömnögovi
Oberkreide, Campan
 
Nemegetu
  Aimak Ömnögovi
Oberkreide, Campan bis Maastricht, Nemegt Formation
 
Oshih
  auch Oshih Nur oder Ashile, Aimak Övörhangay
Unterkreide, Apt oder Alb, Cannonball Member
 
Tsagaan Uul
  Aimak Bayanhongor
Oberkreide, Maastricht, Nemegt Formation
 
Tugrogiin Shiree
  Tugrogiin Shiree, Aimak Ömnögovi
Oberkreide, oberes Santon oder unteres Campan, Tugrog-Schichten
 
Udan Sayr
  in Somon Bulgan, Aimak Ömnögovi
Oberkreide, Campan
 
Ukhaa Tolgod
an der Südflanke des Gilvent Uul, Aimak Ömnögovi
Oberkreide, unteres Campan, Djadokhta Formation
 
Xanadu
  Teilfundstelle von Ukhaa Tolgod an der Südflanke des Gilvent Uul, Aimak Ömnögovi
Oberkreide, unteres Campan, Djadokhta Formation
 
Zos Canyon
  an der Südflanke des Gilvent Uul, Aimak Ömnögovi
Oberkreide, Nemegt Formation
 
 
Bild 6: Fundorte für Dinosaurier in der mongolischen Kreide.
 
Artenliste
 
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Es werden auch heute noch immer neue Arten in der Mongolei entdeckt.
 
 
Auf eine genauere systematische Darstellung der mongolischen Kreidesaurier wurde an dieser Stelle bewusst verzichtet. Die Systematik früher Saurier ist stetig im Umbruch.
 
 
 
Bild 7 (links): Velociraptor mongoliensis erbeutet Protoceratops andrewsi - beide kommen dabei im Sandsturm ums Leben. - Bild 8 (rechts): Saichania chulsanensis. - Fotos aus dem Naturkundemuseum Ulaanbaatar.
 

 
© 2005 by Ralf Scheinpflug, Lohr · Stand: 19. Febr. 2006