Micromounts - Micromounter - Micromounting

Micromounts - Micromounter - Micromounting
Warum sammeln wir Micromounts?
Was benötige ich zum Micromounting?
Wollen Sie mehr über Micromounting erfahren?
 

 

Micromounts - Micromounter - Micromounting

Was sind Micromounts? Was ist ein Micromounter? Was ist Micromounting? Wir wollen Ihnen diese Fragen in wenigen Sätzen beantworten und Sie damit an unsere Micromounting-Aktivitäten heran führen.

Micromounts

Micromounts sind in Döschen montierte Sufen mit Mineralien, die so klein sind, dass man zu ihrer Betrachtung zumindest eine Lupe, normalerweise sogar ein Stereomikroskop benötigt. Das Aufbewahren von Micromounts in Döschen dient ihrem Schutz vor Staub, Feuchtigkeit und unsachgemäßer Berührung. Das Wesentliche eines Micromounts kann zum Beispiel ein Kristall, eine Kristallgruppe, ein Belag oder auch nur eine Anlauffarbe sein. Oft ist dieses Wesentliche nur schwer auf der Mineralstufe zu entdecken. Um diese Wesensmerkmale augenfällig zu machen, kommt dem Formatieren und Montieren der Stufen eine besondere Bedeutung zu.

Der Micromounter

Micromounter sind Mineraliensammler, die vor allem Micromounts und Kleinstufen sammeln. Als Micromounter lernen wir alle Aspekte dieser Art des Sammelns dann kennen, wenn wir das Rohmaterial an der Fundstelle selbst suchen, zu Hause formatieren und reinigen, bestimmen, montieren und in unserer Sammlung dokumentieren. Als Micromounter arbeiten wir stets an der Komplettierung und Ergänzung unserer Sammlungen. Dazu Tauschen wir auch mit Freunden oder kaufen Material dazu.

Micromounting

Das Montieren hat dieser Art des Sammelns sogar seinen Namen gegeben. Das Wort 'Micromounting' entstammt dem angloamerikanischen Sprachraum. Es bedeutet Montieren (= to mount) von Kleinmineralien (= microminerals). Ob die oben gegebenen Definitionen mit dem überein stimmen, was man üblicherweise in der Literatur findet, ist für uns nicht von Bedeutung. Für uns ist es wichtig, dass wir uns an der Schönheit und Vielfalt gerade der kleinen und kleinsten Mineralien erfreuen, und dass wir unser Wissen über diesen Bereich der Natur ständig erweitern können. Wir verachten aber auch größere Mineralien nicht. Keiner von uns würde eine schöne Hand- oder Großstufe nur deswegen an der Fundstelle zurücklassen, weil wir Micromounter sind. Keiner von uns würde eine ästhetisch schöne Großstufe zerkleinern, nur um sie auf das Format einer Dose zu reduzieren. Das Mineraliensammeln fängt nicht bei den Micromounts an. Für den fortgeschrittenen Sammler kann der Weg aber dorthin führen. Die Weitläufigkeit der Mineralogie legt früher oder später eine Spezialisierung nahe.

 
 

Warum sammeln wir Micromounts?

Es gibt viele Gründe dafür. Mit den wichtigsten möchten wir Sie bekannt machen.

Wir sammeln Micromounts, ...

 
  • weil wir nur dabei alle (fast alle) Mineralien kennen lernen können. Nur der kleinste Teil aller vorkommenden Mineralien bildet sich nämlich in der Form großer, mit dem bloßen Auge deutlich erkennbarer Kristalle aus. Einige Minerale kommen ausschließlich in Mikrokristallen vor, einige sogar nur in noch kleinerer Form, sodass selbst wir Micromounter sie nicht mehr entdecken können.
  • weil wir dabei am ehesten völlig unversehrte Kristalle finden können. In den Hohlräumen des sie umgebenden Muttergesteins sind sie wegen ihrer Kleinheit besonders gut geschützt.
  • weil wir dabei, und dies gilt besonders für fast alle Mineralarten, mehr Ausbildungsvarianten entdecken können, als sie bei größeren Stufen vorstellbar sind.
  • weil wir dabei auch heute noch gute Fundmöglichkeiten in alten Minen, auf Halden und in Steinbrüchen, aber auch in der freien Natur haben.
  • weil wir dabei sogar neue, bisher unbekannte Mineralien entdecken können.
  • weil wir nur auf diese Weise eine umfangreiche Systematik- oder Fundstellensammlung aufbauen können.
  • weil wir gerade mit den kleinen Stufen intensiv und vielfältig arbeiten können, alleine oder zusammen mit Freunden.
  • weil der Kauf kleiner und kleinster Stufen einen meist nur bescheidenen finanziellen Aufwand erfordert.
  • weil Tauschaktivitäten einfach durchführbar sind. Dadurch können wir nicht nur unsere Sammlungen erweitern; wir bauen auch wertvolle Kontakte zu Sammlerfreunden auf.
  • weil wir mit Micromounts auf kleinstem Raum eine große Anzahl von Sammlungsstücken aufbewahren können.
 
 

Was benötige ich zum Micromounting?

Neben dem richtigen Idealismus benötigt man zum Sammeln von Klein- und Kleinstmineralien viel Geduld, Spürsinn und etwas handwerkliches Geschick.

Sammeln von Micromounts

Micromounts sammeln kann man fast überall. In aktiven und aufgelassenen Steinbrüchen, auf Halden aktiver und aufgelassener Gruben, natürlich auch unter Tage, an Baustellen aller Art, auf Lesesteinhaufen in landwirtschaftlichen Flächen, an natürlichen Aufschlüssen im Gelände, zum Beispiel an Bachrissen, frei stehenden Felsen, losen Felsblöcken oder Findlingen, und, und, und ...

Beim Sammeln von Micromounts heißt es, auch Material von einer Fundstelle 'auf Verdacht' zur späteren Untersuchung zu Hause mit zu nehmen.

Bestimmung von Micromounts

Auf Grund der großen Farb- und Formenvielfalt der Mineralien, ähnlicher Mineralien, unscheinbarer Formen, ist stets eine fundstellenbezogene Fachliteratur zur (einigermaßen) exakten Bestimmung der Funde von Nöten. Vielfach bleiben unbestimmbare Stücke übrig, die einem Fundstellenspezialisten vorgelegt werden sollten oder gar über eine Analyse bestimmt werden müssen.

Geeignete Fachliteratur bekommt man über mineralogische, an den Sammler gerichtete Fachzeitschriften. In Deutschland sind dies 'Der Aufschluss', Organ der Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie e.V. mit Sitz in Heidelberg (ist Deutschlands älteste Sammlerzeitschrift), 'Lapis' und 'extraLapis' aus dem Christian Weise Verlag in München (weit verbreitete Sammlerzeitschrift mit gut bebilderten Artikeln) oder 'Mineralien-Welt' vom Bode Verlag in Haltern. Ein weites Sortiment von Fachzeitschriften hält unsere Vereinsbibliothek für Mitglieder bereit.

Zur Bestimmung ist eine gute Betrachtungsmöglichkeit Voraussetzung. Hierzu benötigt man entweder eine gute Lupe (mindestens 5-fache Vergrößerung) oder besser ein Stereomikroskop (mindestens 20-fache Vergrößerung, bei einigen Micromounts wird sogar eine Vergrößerung bis 100-fach benötigt). Das Mikroskop muss für Auflichtbetrachtung geeignet sein. Zudem sollte eine größere Stufe unter das Mikroskop gelegt werden können. Je stärker die Vergrößerung des Mikroskops ist, um so mehr Licht wird für die Betrachtung benötigt. Eine entsprechende Beleuchtung am Mikroskop (intern oder extern) wird zwingend erforderlich.

Herstellen von Micromounts

Nachdem man unter dem Mikroskop ein Objekt entdeckt hat, das man zum Micromount machen möchte, benötigt man Werkzeug zum Zerkleinern der Stufe. Man könnte Hammer und Meißel nehmen, doch das Ergebnis wird ungenau, es könnte das gewünschte Objekt unkontrolliert abplatzen. Besser ist die Zerkleinerung durch Quetschen, größere Stücke zunächst mit einer Steinpresse, kleinere Stücke schließlich mit einem Kleinmineralienspalter. Die Zerkleinerung erfolgt solange, bis das Stüfchen in die gewünschte Micromount-Dose passt. Übrigens: Unsere Mitglieder können sich eine Steinpresse, einen Kleinmineralienspalter und ein Ultraschall-Reinigungsgerät aus dem Vereinsinventar ausleihen.

Das gewonnene Micromount wird schließlich mit fettfreiem Spezialkitt in ein Döschen gesetzt, von denen es eine ganze Reihe im Fachhandel gibt: Standfeste härtere, sehr flexible weichere. Die übliche Micromount-Standarddose hat das Format 28 x 28 x 22 mm und besteht aus klarem Kunststoff. Sie wird meist durch einen Aufkleber am Bodenteil beschriftet. Ein Tipp: Kaufen Sie nur Qualitätsetiketten, die wirklich lange Zeit haften bleiben (z.B. von Herma oder Avery Zweckform - nicht die Stick & Lift verwenden).

Bezugsquellen für Micromount-Dosen sind die Firmen Dr. F. Krantz in Bonn (ältester deutscher Mineralien- und Zubehörfachhandel, Vertrieb der Finnenkästchen), Renate Grosch in Dietzenbach-Steinberg (eigene Fabrikation von Dosen), Mineralbox Fanelsa & Rüd, Mönsheim (eigene Fabrikation von Dosen und Vertrieb der Finnen-Kästchen), GEO-store in Meckenheim (Vertrieb von Finnen-Kästchen und 2. Wahl Dosen der Fa. Mineralbox). Die Dosen der verschiedenen Hersteller (Jousi/Finnland, Grosch und Mineralbox) sind in ihren Außenmaßen identisch, weisen jedoch leichte Formunterschiede auf. Bei Interesse können unsere Mitglieder an Sammelbestellungen vom Micromount-Dosen teilnehmen.

Aufbewahrung von Micromounts

Die Aufbewahrung von Micromounts erfolgt in Schubladensammlungen. Früher haben sich die Sammler ihre Micromount-Schränke mangels Bezugsmöglichkeit im Fachhandel selbst gebaut. Heute können sie auf Schubladenboxen aus dem Bürobedarf zurück greifen. Es gibt verschiedenen Boxsysteme mit verschiedenen Schubladenhöhen, die fast alle für die Aufbewahrung von Micromounts geeignet sind.

 
 

Wollen Sie mehr über Micromounting erfahren?

Kommen Sie doch einfach mal bei einem unserer Clubabende vorbei. Die nächsten Termine entnehmen Sie am schnellsten unseremJahresprogramm.
 

 
© 2007 by Ralf Scheinpflug, Lohr · Stand: 28. Dez. 2007