Geotope sind erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur,
die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde oder des Lebens
vermitteln. Sie umfassen Aufschlüsse von Gesteinen, Böden,
Mineralien und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen und
natürliche Landschaftsteile. Als Dokumente der Erd- und
Lebensgeschichte sind sie von besonderem Wert.
Der Begriff 'Geotop' wurde erst 1996 durch eine Arbeitsgruppe
der Staatlichen Geologischen Dienste in Deutschland eindeutig
definiert. Mit der von ihnen vorgelegten 'Arbeitsanleitung
Geotopschutz in Deutschland' wurden die fachlichen Grundlagen
für den Geotopschutz in Deutschland geschaffen. Darin heißt
es: 'Geotope sind erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur,
die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde oder des Lebens
vermitteln. Sie umfassen Aufschlüsse von Gesteinen, Böden,
Mineralien und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen und
natürliche Landschaftsteile.' und 'Schutzwürdig sind
diejenigen Geotope, die sich durch ihre besondere erdgeschichtliche
Bedeutung, Seltenheit, Eigenart oder Schönheit auszeichnen.
Für Wissenschaft, Forschung und Lehre sowie für Natur- und
Heimatkunde sind sie Dokumente von besonderem Wert. Sie können
insbesondere dann, wenn sie gefährdet sind und vergleichbare
Geotope zum Ausgleich nicht zur Verfügung stehen, eines
rechtlichen Schutzes bedürfen.'
Durch Verwitterung entstehen markante Landschaftsformen und
Einzelbildungen wie Flussterrassen, Inselberge, Einzelfelsen, Kliffs,
Dünen, Erdfälle, Dolinen, Karsthöhlen. Auch die in
den Eiszeiten entstandenen Formen wie Moränen, Gletscherschliffe,
Findlinge und Gletschermühlen sind landschaftsformende Geotope.
Ebenso sind Fossilfundstätten, Einschlagskrater von Meteoriten
sowie durch vulkanische Aktivitäten oder das Eindringen von Magma
in die Erdkruste entstandene Landschaftsformen und Einzelbildungen
erdgeschichtliche Zeugnisse. Für das Leben auf unserer Erde haben
örtlich begrenzte Austritte von Grundwasser wie Schicht-,
Überlauf- und artesische Quellen, Karst-, Mineral-, Thermal-
sowie Solequellen eine herausragende Bedeutung.
Übrigens: Das erste überhaupt in Deutschland
unter Naturschutz gestellte Objekt ist ein Geotop: Der südlich
von Bonn im Siebengebirge gelegene Drachenfels – eine vulkanische
Quellkuppe – wurde 1836 von der preußischen Regierung unter
gesetzlichen Schutz gestellt. |
Der Tag des Geotops wird von einer Vielzahl von Universitätsinstituten,
Geo-Museen, geowissenschaftlichen Gesellschaften und Vereinen, Heimatvereinen,
den Betreibern von geowissenschaftlichen Einrichtungen und Steinbrüchen
gestaltet.
Die Geologischen Dienste der Länder (Bayern: Landesamt für Umwelt)
haben jeweils landesweit die Koordination und Durchführung der Veranstaltungen
übernommen. Sie sind Ansprechpartner für die Kooperation mit den
Rohstoffunternehmen, die an diesem Tag zur Besichtigung ihrer Betriebe einladen.
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