Z E O L I T H - N E W S   W O R L D W I D E

Zweiter Fundort für Goosecreekit in der Oberpfalz  8. Febr. 2004
Zeolithe auf Sardinien  5. Febr. 2003
Neuer Zeolith Nabesit  3. Juni 2002
Neuer Zeolith Thomsonit-Sr  7. Nov. 2001
Neue Typlokalität für Gmelinit-K  7. Okt. 2001
Tetranatrolith gibt es doch  7. Apr. 2001
Neuer Zeolith Chabasit-Sr  5. Dez. 2000
Viel über Zeolithe in Lapis 6/2000  7. Juni 2000
Drei neue gesicherte Fundorte für Barrerit  7. Juni 2000
Kein Barrerit aus Norwegen  7. Juni 2000
Tetranatrolith diskredidiert  8. Jan. 2000
 

 

Zweiter Fundort für Goosecrekit in der Oberpfalz

Neben der Oberbaumühle gibt es nun einen weiteren Fundort für den seltenen Zeolith Goosecreekit in Deutschland. Die Autobahnbaustelle "Schiefe Ebene" bei Bad Berneck lieferte 1996 Kristalle von 1 bis 3 mm Größe, die zunächst an Dolomit-Kristalle erinnerten. In Paragenese kamen Skolezit, Stilbit, Laumontit und Heulandit vor.

Literatur: MEIER, S. (1999): Mitt. über Mineralfunde aus Nordostbayern, 3, S. 3 - 13. · WACHSMUTH, J. & MEIER, S. (2004): Zum Steckbrief Goosecreekit. - Lapis, 29, 2, S. 7.

 
 

Zeolithe auf Sardinien

Ausführlich über Zeolithe und ihre Fundstellen auf der zu Italien gehörenden Insel Sardinien berichtet die Zeitschrift Lapis in ihrer Februar-Ausgabe. Von Sardinien sind mindestens 19 Zeolith-Arten bekannt, von denen 18 in diesem Artikel ausführlich beschrieben werden. Leider fehlen aktuelle Analysen zur Feinbestimmung gemäß der aktuellen Zeolith-Systematik. Außerdem befinden sich auf Sardinien die Typlokalitäten von Barrerit und Stilbit-Na.

Zeolithe von Sardinien: Analcim, Barrerit, Chabasit (auch als Phakolith), Epistilbit, Erionit-Ca, Ferrierit-Mg, Gonnardit, Heulandit, Klinoptilolith, Laumontit, Levyn-Ca, Mesolith, Mordenit, Natrolith, Phillipsit, Stellerit, Stilbit-Na, Thomsonit, Yugawaralith.

Literatur: PREITE, D. (2003): Mineraliensammeln im Urlaub. Zeolithfundstellen auf Sardinien. - Lapis, 28, 2, S. 21 - 30.

 
 

Neuer Zeolith Nabesit

Aus dem Alkalikomplex Ilimaussaq in Südgrönland wird ein neuer Zeolith gemeldet: Nabesit - benannt nach seinen Hauptelementen Natrium, Beryllium und Silizium.

Typlokalität für Nabesit ist das Kvanefjeld-Plateau im Alkalikomplex Ilimaussaq. Das neue Natrium-Beryllium- Silikat mit einer dem Lovdarit ähnlichen Gerüststruktur kommt dort sehr selten in Drusen Tugtupit-führender Albitite vor. Nabesit bildet dünntafelige, (sub)parallel verwachsene Kristalle bis 0,2 x 5 x 5 mm Größe mit den Flächen {100}, {010}, {001}, {110} und {111}. Begleitminerale sind Tugtupit, Albit, Neptunit, Gmelinit, Analcim, Gonnardit, Lovdarit, Trona und Opal.

Literatur: PETERSEN, O.V. et al. (2002): Can. Mineral. 40, S. 173 - 181 · WEISS, S. (2002): Neue Mineralien. - Lapis, 27, 6, S. 45.

 
 

Neuer Zeolith Thomsonit-Sr

Nun wurde auch Thomsonit, ein Nadelzeolith, in getrennte Minerale einer Mineralreihe, in Thomsonit-Ca (früher Thomsonit) und Thomsonit-Sr aufgesplittet.

Typlokalität für Thomsonit-Sr ist der Berg Rasvumchorr im Chibiny-Massiv auf der russischen Halbinsel Kola am Polarkreis. Thomsonit-Sr kommt hier auf Querspalten im Natrolith-Kern eines Alkali-Pegmatites vor und bildet unter 0,2 mm große, kurzprismatische, blockige Kristalle mit den Flächen {100}, {010}, {001} und {110}. Begleitminerale sind Mikroklin, Aegirin, Annit, Astrophyllit, Magnetit, Fluorapatit, Pyrophanit und Thomsonit-Ca.

An einer zweiten Fundstelle am Berg Yukspor kommt Thomsonit-Sr eng verwachsen mit Thomsonit-Ca vor und bildet dabei bis 0,02 mm starke Wachstumszonen innerhalb von Thomsonit-Ca-Kristallen. Das Vorkommen hier ist an Calcit-Adern in basischen Gesteinen gebunden. Begleitminerale sind Fluorapophyllit, Tobermorit, Thaumasit und Baryt.

Strontiumreicher Thomsonit mit bis zu 10 Prozent Strontium-Anteil war bereits von mehreren Fundorten weltweit bekannt, so zum Beispiel vom Roßberg bei Darmstadt in Hessen, vom Yellow Lake in British Columbia in Kanada, und aus dem Tajmyr-Gebirge und dem südlichen Jakutien in Rußland.

Literatur: PEKOV, I.V. et al. (2001): Zap. Vses. Mineral. Obshch. 130/4, S. 46 - 55 · WEISS, S. (2001): Neue Mineralien. - Lapis, 26, 11, S. 43.

 
 

Neue Typlokaität für Gmelinit-K

Nach aktueller Entscheidung der IMA ist nicht der bisher angegebene Fundort Fara Vicentina in der italienischen Provinz Vicenza, sondern der Berg Alluavi im Lovozero-Massiv auf der russischen Halbinsel Kola Typlokalität für Gmelinit-K. Am Berg Alluavi wurde Gmelinit-K bereits 1984 beschrieben.

Literatur: KHOMYAKOV, A.P. et al. (2001): Zap. Vses. Mineral. Obshch. 130/3, S. 65 - 71 · WEISS, S. (2001): Neue Mineralien. - Lapis, 26, 10, S. 54.

 
 

Tetranatrolith gibt es doch

Weitere Analysen von Tetranatrolith haben ergeben, dass es dieses Mineral doch gibt. Tetranatrolith unterscheidet sich von Gonnardit durch seine chemische Zusammensetzung, durch den Habitus (Gonnardit immer als Kugeln oder Rosetten, Tetranatrolith immer als Überzüge auf Natrolith), durch die Paragenese von Gonnardit mit Thomsonit, jedoch nie Thomsonit mit Tetranatrolith, und die Bildung von Tetranatrolith als Folge einer Dehydration aus Paranatrolith.

Literatur: EVANS JR., H.T. et al. (2000): Amer. Min. 85, S. 1808 - 1815 · Neue Daten zu "alten" Mineralien: Mineralien-Welt 12, 1: S. 11.

 
 

Neuer Zeolith Chabasit-Sr

Am Berg Suolaiv im Lovozero-Massiv auf der russischen Halbinsel Kola fand sich in zelligen Laugungshohlräumen von Analcim der neue Zeolith Chabasit-Sr in winzigen, bis 0,3 mm großen, farblosen bis blaßgelben, durchsichtigen, diskusförmigen, gekerbten Phakolith-Zwillingsaggregaten. Das Vorkommen ist an dünne Kalifeldspat-Aegirin-Pegmatitadern in Nephelin-Nosean-Syeniten gebunden.

Weitere Zeolithe in der Paragenese sind Phillipsit, Gonnardit und Analcim.

Literatur: PEKOV, I.V. et al. (2000), Zap. Vses. Mineral. Obshch. 129, S. 54 - 58 · WEISS, S. (2000), Lapis 25, 12, S. 46.

 
 

Viel über Zeolithe in Lapis 6/2000

In mehreren Artikeln wird im Juni-Heft des Lapis auch über Zeolithe berichtet. Darunter sind alpine Zeolithe aus dem Bereich des Hollersbachtales im österreichischen Bundesland Salzburg (Chabasit, Heulandit, Laumontit, Skolezit und Stilbit). Besonders die Speibing-Klamm hat hier in der Vergangenheit für hervorragende Stilbit-Garben gesorgt.

Zeolith-Funde sind in einem zweiten Artikel aus dem südafrikanischen Diamanten-Sperrgebiet verzeichnet. Natrolith kommt in der Bultfontein Mine, der Wesselton Mine und der Jagersfontein Mine in attraktiven Stufen vor.

Über Barrerit von Alaska berichtet schließlich J. WACHSMUTH (siehe unten).

 
 

Drei neue gesicherte Fundorte für Barrerit

Von Kuiu Island, gelegen vor der Südküste von Alaska, USA, werden nach der Typlokalität drei weitere durch Analysen gesicherte Fundorte des mit Stilbit-Na, Stilbit-Ca und Stellerit verwandten Zeoliths beschrieben.

Das Fundgebiet für Zeolithe liegt am östlichen und westlichen Ufer des Rocky Pass, einem schmalen Meeresarm zwischen Kupreanof Island und Kuiu Island. Hier kommen zeolithgefüllte Hohlräume in quartären und tertiären Basalten, die Pillow-Strukturen aufweisen, vor.

Der Barrerit auf Kuiu Island bildet einzelne Kristalle und garbenförmige Aggregate. Am ersten Fundort überwiegen dünntafelige Kristalle, am zweiten eher dicktafelige. Der dritte Fundort zeichnet sich durch Kristallaggregate aus. Die Kristalle erreichen an diesen Fundorten mehrere Zentimeter Größe. Ihre Farbe ist farblos, weiß bis hell bräunlich.

Direkte Begleitminerale sind Quarz und Laumontit. In benachbarten Hohlräumen finden sich Mordenit, Heulandit-Ca und Heulandit-Na, Calcit und Skolezit. In gleicher Ausbildung wie Barrerit kommen auch Stilbit-Na und Stilbit-Ca auf Kuiu Island vor.

Literatur: DIRENZO, F. & GABELICA, Z. (1997), Can. Mineral. 35, S. 691 - 698 · SACERDOTI, M., SANI, A. & VEZZALINI, G. (1999), Microporous and Mesoporous Materials 30, S. 103 - 109 · WACHSMUTH, J. (2000), Lapis 25, 10, S. 52 - 53.

 
 

Kein Barrerit aus Norwegen

1993 haben G.W. ROBINSON & V.T. KING Barrerit von Tosenvegen in der norwegischen Provinz Nordland genannt. Barrerit soll dort in Kristallen auf Spalten eines veränderten Kalksilikat-Gesteins gefunden worden sein. E.L. CLOPTON & W.E. WILSON haben 1995 diese Notiz übernommen.

Zwischenzeitlich hat sich jedoch heraus gestellt, dass es sich bei diesen Kristallen doch nur um Stilbit handelt, berichtet der deutsche Zeolith-Sammler J. WACHSMUTH in der Juni-Ausgabe des Lapis.

Literatur: ROBINSON, G.W. & KING, V.T. (1993), Mineral. Record 24, S. 393 · CLOPTON, E.L. & WILSON, W.E. (1995), Mineral. Record, Index Vol. I - XXV, S. 96 · WACHSMUTH, J. (2000), Lapis 25, 6, S. 52 - 53.

 
 

Tetranatrolith diskreditiert

Tetranatrolith wurde nun offiziell als identisch mit Gonnardit, einem mit Natrolith verwandtem Nadelzeolith erklärt.

Bereits R. W. TSCHERNICH (1992) führte Tetranatrolith nicht als eigenständigen Zeolith, sondern als Na-reichen Gonnardit.

Die Nennungen von Tetranatrolith von den deutschen Fundorten Großer Teichelberg (Fichtelgebirge), Zeilberg (Unterfranken), Lautzenbrücken (Westerwald) und Schellkopf (Eifel) sind somit zu streichen und durch Gonnardit zu ersetzen. Nur vom Schellkopf war Gonnardit bereits bekannt.

Literatur: ARTIOLI, G. & GALLI, E. (1999), Amer. Min. 84, S. 1445 - 1450 · TSCHERNICH, R. W. (1992), Zeolithes of the World, S. 219 · WEISS, S. (1999), Lapis, 24, 12, S. 47.

 

   
© 2000 by Ralf Scheinpflug, Lohr · Stand: 12. Sept. 2010