Vorkommen und Bildung von Zeolithen

Zeolithe in terrestrisch abgelagerten vulkanischen Aschen und Tuffen
Zeolithe in vulkanischen See-Sedimenten
Zeolithe in Lavaergüssen
Zeolithe in hydrothermal geprägten Basalten
Zeolithe in terrestrischen heißen Quellen
Zeolithe als primär gesteinsbildene Minerale
Zeolithe in Xenolithen
Zeolithe auf hydrothermalen Erzgängen
Zeolithe in Pegmatiten
Zeolithe in Kontaktmetamorphosen
Zeolithe in metamorphen Sedimenten
Zeolithe auf alpinen Klüften
Zeolithe in submarinen heißen Quellen
Zeolithe in Tiefsee-Sedimenten
 

 

Zeolithe in terrestrisch abgelagerten
vulkanischen Aschen und Tuffen

Explosive vulkanische Ereignisse produzieren große Mengen von glasigen Aschen und Tuffen. Die über Land abgelagerten Gesteine werden im Laufe der Zeit durch Witterungseinflüsse verändert. Niederschlagswässer und Grundwasser durchdringen die vulkanischen Ablagerungen. Eindringendes Oberflächenwasser sickert durch die Tuffe, erhöht den pH-Wert und reichert sich mit Natrium, Kalium und Silizium an. Bei einem pH-Wert von 9,5 lösen die Sickerwässer rasch die Glasbestandteile in den vulkanischen Aschen auf und schaffen Hohlräume für die Auskristallisation von Zeolithen. 
 
Dabei werden in siliziumreichen vulkanischen Tuffen mit rhyolithischen oder andesitischen Komponenten Zeolithe gebildet, wenn die Mächtigkeit der Schichten mehr als 500 Meter beträgt. Die Zeolith-Arten sind hier im oberen Bereich überwiegend Klinoptilolith und Mordenit, in tieferen Sedimentlagen Phillipsit und Analcim.
 
In Tuffen mit trachytischen Komponenten kommen Chabasit und Phillipsit vor.
 
Silikatarme Tuffe mit basaltischen Komponenten lassen bereits bei geringeren Mächtigkeiten Zeolithe entstehen. Phillipsit, Natrolith, Gonnardit, Analcim, Chabasit, selten Faujasit und Gismondin sind hieraus bekannt.
 
Die Zeolithbildung kann in relativ kurzen Zeiträumen, einige tausend bis hunderttausend Jahre, und bei relativ geringen Temperaturen, etwa 4 bis 40 Grad Celsius, von statten gehen. Bestes Beispiel in Deutschland sind die quartären Aschentuffe der Vulkaneifel, wo bereits Phillipsit in eingewachsener Form entstanden ist.
 
 

Zeolithe in vulkanischen See-Sedimenten

Vulkanische Aschen können auch in Seen sedimentiert werden, teils durch Windverfrachtung, teils durch Gewässereintrag. Kommt noch hinzu, dass es sich um einen salz- und alkalihaltigen See (mit Natrium und Kalium) handelt, der sich zudem in einer trockenen bis halbtrockenen Region befindet, können sich innerhalb von 1.000 bis 10.000 Jahren Zeolithe bilden.
 
Austrocknungsprozesse lassen in den Seen den Wasserspiegel und auch den Salzgehalt schwanken. Mit sinkendem Salzgehalt steigen auch die zur Zeolith-Bildung erforderlichen pH-Werte im Wasser. Ab pH-Wert 8,5 bilden sich Phillipsit, Klinoptilolith, Erionit und Chabasit; bei einem pH-Wert von 9 bis 10 Analcim. Durch den Zusammenhang zwischen Wasserspiegel, Salzgehalt und pH-Wert lassen sich dann im See Zeolith-Zonierungen ausmachen: Am Ufer keine Zeolithe, im Bereich der bei sinkenden Wasserspiegel eingenommenen Seefläche Phillipsit usw., und im Bereich des niedrigsten Wasserstandes gegen das Zentrum des Sees Analcim.
 
Weitere aus vulkanischen Seeablagerungen bekannte Zeolithe sind Mordenit, Ferrierit, Merlinoit und Harmotom.
 
 

Zeolithe in Lavaergüssen

Gute Kristalle von Zeolithen entstehen in heißen vulkanischen Ergüssen, wenn diese aus dem flüssigen, geschmolzenen Zustand unter Wasserkontakt abkühlen.
Beim Kontakt mit Wasser, es kann Fluss- oder Seewasser oder auch nur ein feuchter Untergrund sein, wird die Basis des Ergusses sehr stark abgekühlt und erstarrt als vulkanisches Glas. Gasblasen werden zu Hohlräumen praktisch eingefroren. Brekkzien und Pillow-Laven bilden sich. Aufgerissene Klüfte und Spalten in der Basis des Lavaergüssen bilden Wege für aufsteigende heiße Flüssigkeiten.
 
Das vulkanische Glas und der Olivin in der Basis der Ergüsse wird stärker zersetzt als das Gestein in höheren Partien des gleichen Lavastromes und bildet die Ausgangsquelle für alle Elemente, die zur Zeolith- Bildung benötigt werden. Die Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium- und Silizium-Ionen gehen in die Lösung, die in die Hohlräume im mittleren Teil des Lavaflusses aufsteigt.
 
Bei einem 25 Meter starken Lavafluss kann die Temperatur des geschmolzenen Ausgangsgesteins mit rund 1200 Grad Celsius angenommen werden. Nach zwei Jahren beträgt die Temperatur an der Basis noch etwa 300 Grad Celsius, nach fünf Jahren immer noch 120 Grad Celsius. Ist während der Abkühlungsphase Wasser mit im Spiel, erfolgt der Temperaturrückgang wesentlich schneller. Chlorit- und Tonminerale säumen die Blasenräume im Gestein, gefolgt von Hoch- und Niedertemperatur-Zeolithen. Die Temperatur im Gestein fällt bis auf 40 Grad Celsius.
 
Zeolith-Zonen im Lavafluss hängen mit Ablauf der Abkühlung, dem Zu- und Abfluss von Niederschlagswasser, der Dichte des Gesteins und dem Vorhandensein von Wegen für die mineralreichen Lösungen ab. Nach Ausfällung von Chlorit- und Tonmineralen sind die heißen Lösungen nun reich an den Elementen, die Zeolithe aufbauen können. Mit sinkender Temperatur kristallisieren sie aus.
 
Verbreitet sind folgende Zeolithe: Phillipsit, Chabasit, Levyn, Offretit, Mesolith, Skolezit, Thomsonit, Heulandit, Mordenit und Stilbit.
 
 

Zeolithe in hydrothermal geprägten Basalten

Die meisten Zeolith-Vorkommen in Basalten gehören zu einem regionalen hydrothermalen Typ. Hierzu gehören die meisten Basaltvorkommen in Deutschland aber auch die großen Basaltergüsse in Nordirland, Island, Rio Grande Do Sul in Brasilien, Indien, Südaustralien, usw. Die in ihnen enthaltenen Zeolith-Zonen sind größtenteils gesteinsabhängig.
 
Auch hier bilden überwiegend eindringende Oberflächenwässer, erhitzt durch noch nicht abgeklungene vulkanische Tätigkeit in der Tiefe, die Lösung aus der die Zeolithe entstehen. Aus den Basalten müssen nur noch die Ionen zum Einbau in das Kristallgitter ausgewaschen werden.
 
In Olivin-Basalten (Nordirland, Island) bilden sich folgende Zeolith-Zonen aus (von oben nach unten): Eine Chabasit-Zone mit Thomsonit, Phillipsit, Levyn und Gismondin, eine Analcim-Zone mit Chabasit, Phillipsit, Thomsonit, Levyn, Analcim, und wenig Mesolith, Stilbit und Heulandit, sowie eine Skolezit-Mesolith-Zone mit Chabasit, Thomsonit, Analcim, Stilbit, Heulandit, Levyn und Laumontit. Mordenit und Epistlbit kommen nicht vor.
 
Siliziumreichere tholeitische Basalte (Nordirland, Island) enthalten in den gleichen Niveaus wie bei den Chabasit- und Analcim-Zonen in den Olivin-Basalten nur den Zeolith Mordenit, in der tiefsten Zone treten Stilbit, Heulandit, Skolezit, Epistilbit und Mordenit auf. Die Zeolithe Analcim, Phillipsit, Levyn und Gismondin fehlen im tholeitischem Basalt.
 
Die weltweit bekannten Zeolith-Vorkommen im indischen Bundesstaat Maharashtra zwischen Bombay und Aurangabad sind ebenfalls in Zeolith-Zonen gegliedert. Die gesamte Küstenzone von Bombay bis Baroda im Norden und landeinwärts bis Nasik und Kawant wird von der Laumontit-Zone eingenommen. Die Skolezit- Zone überlagert die Laumontit-Zone und grenzt im Osten bis Südosten an diese an. Den weitaus größten Teil des Gebietes ab Poona bis hinüber nach Amadnagar und Aurangabad wird von der Heulandit-Zone eingenommen.
 
Silikatarmer Basalt ist leichter zersetzbar und bildet Zeolithe in einer relativ kurzen Zeitspanne aus. Tholeitische Basalte scheinen sich langsamer zu zersetzen und Zeolithe zu bilden, doch wenn sie die richtigen Bedingungen zur Zeolithbildung erreicht haben, liefern sie Zeolithe im Überfluss.
 
 

Zeolithe in terrestrischen heißen Quellen

Im Bereich junger vulkanischer Zonen, wie auf Island, dem Yellowstone National Park in den USA, und Wairakie Geothermalgebiet in Neuseeland, wird Oberflächenwasser in heißen Quellen und Geysieren zum Kochen gebracht. Ein idealer Ort zur Bildung von ausgezeichneten Zeolithen in nicht all zu großer Tiefe um die Thermalquellen.
 
Das durch Klüfte, Spalten und Risse ins die Tiefe sickernde Oberflächenwasser - an manchen Orten auch Meerwasser - reichert sich auf seinem Weg durch das aufgeheizte Gestein sehr stark mit Mineralstoffen an. Diese werden im Rahmen der Mineral- und Zeolith-Bildung auf den Klüften und in Hohlräumen des Gesteins wieder ausgeschieden. Es bilden sich Zeolith-Beläge auf Klüften und Rissen.
 
In Niedertemperatur-Geothermalquellen (unter 150 Grad Celsius) kristallisieren Zeolithe in mehreren Zonen aus: Bei 55 bis 70 Grad Celsius Chabasit, Levyn und Phillipsit, bei 60 bis 90 Grad Celsius Stilbit, Heulandit, Epistilbit und Mordenit, bei 90 bis 110 Grad Celsius Laumontit, Mordenit und Analcim, bei 110 bis 230 Grad Celsius Analcim und Wairakit (Zonierung von oben nach unten).
 
In Hochtemperatur-Geothermalquellen (über 200 Grad Celsius) gibt es nur eine geringmächtige Zeolith-Zone mit Mordenit, Heulandit, Laumontit und Analcim. Das Kristallwachstum kann dabei sehr schnell erfolgen. Im Ngatamariki Geothermalfeld in Neuseeland fand man bereits nach 15 Monaten 1,5 Millimeter große Wairakit-Kristalle.
 
 

Zeolithe als primäre gesteinsbildene Minerale

Die meisten Zeolithe werden als Sekundärminerale angesehen, da sie durch Zersetzung von primären, gesteinsbildenden Mineralen entstehen.
 
Analcim ist einer der wenigen Zeolithe, die direkt aus der geschmolzenen Gesteinsmasse auskristallisieren. Analcim tritt in großen Trapezoedern eingebettet in Analcim-Basalten und Analcim-Phonolithen auf. Die Kristalliastion erfolgt in tiefgelegenen Magmakammern bei Temperaturen zwischen 600 und 640 Grad Celsius und Drücken von 5 bis 15 Kilobar. Unmittelbar nach der Bildung muss ein schneller Transport an die Erdoberfläche erfolgen, sonst würde sich der Analcim bei sinkender Temperatur und sinkendem Druck weiter in Albit umwandeln.
 
Einige Analcim-Einsprenglinge in vulkanischen Gesteinen sind aus Leucit entstanden. Sie enthalten oft noch einen Kern aus Leucit. Die langsame Umwandlung erfolgte durch natriumreiche hydrothermale Lösungen oder in salzhaltigem Flachwasser.
 
 

Zeolithe in Xenolithen

Werden Stücke von Fremdgesteine in flüssigen Magmen eingeschossen, reagieren diese sogleich mit dem Magma. Es entstehen bereits dort zahlreiche Mineralarten. Später können sie sich bei der hydrothermalen Zeolith-Bildung nochmals als wertvolle Stofflieferanten erweisen.
 
Die Sandstein-Xenolith im den Basalten des Zeilbergs bei Maroldsweisach in Nordbayern sowie des Gaulsberges bei Ortenberg im Vogelsberg, beide in Deutschland, haben zum Teil äußerst seltene Zeolithe geliefert: Dachiardit-Na, Erionit, Klinoptilolith, Merlinoit und Paulingit.
 
Die Kalkstein-Xenolithe in der Eifel, Deutschland, lieferten ebenfalls sehr seltene Zeolithe: Gismondin, Levyn und Willhendersonit.
 
 

Zeolithe auf hydrothermalen Erzgängen

Zeolithe sind auch in den späten Bildungsphasen hydrothermaler Erzgänge present. Bestes Beispiel in Deutschland sind die Erzgänge von St. Andreasberg im Harz.
 
Auf zahlreichen Gängen in diesem alten Silbererzbergbaubezirk kommen Zeolithe vor: Natrolith, Laumontit, Heulandit, Stilbit, Phillipsit, Chabasit, Gmelinit und Analcim. St. Andreasberg ist sogar Typlokalität für einen Zeolith, den Harmotom.
 
 

Zeolithe in Pegmatiten

Relativ wasserarmes granitisches Magma kristallisiert bei hohen Temperaturen aus und bildet nur wasserfreie Minerale. Pegmatitische Magmen enthalten mehr Wasser; sie können auch auf Klüften aus der Magmakammer in die überlagernden Schichten eindringen und Pegmatitgänge bilden. Auch hier kristallisieren zunächst die wasserfreien Minerale aus, gefolgt von wasserhaltigen Mineralen und schließlich den Zeolithen.
 
Das in der Magmakammer vorhandene Wasser reichert sich generell mit Silikaten und bei einigen Pegmatiten auch mit seltenen Elementen (Cäsium, Rubidium, Niob, Tantal, Lithium, Bor, usw.) an. Bei höheren Temperaturen kristallisieren zuerst einige Hochtemperatur-Zeolithe wie Pollucit (bei 400 bis 300 Grad Celsius), cäsiumreicher Analcim (bei 250 bis 150 Grad Celsius) und Bikitait.
 
In der Endphase der Pegmatitbildung kristallisieren die wasserreichen Zeolithe Natrolith, Analcim, Edingtonit, Stilbit und Laumontit bei Temperaturen unter 250 Grad Celsius aus.
 
 

Zeolithe in Kontaktmetamorphosen

Die Hitze aus einer heißen Magmakammer erhitzt das umgebende Gestein. Es bilden sich Mineralzonen um das heiße Magma. Nahe am Magma unter den höchsten Temperaturen (rund 600 Grad Celsius) die Minerale mit dem geringsten oder keinem Wassergehalt, weiter entfernt bei niedrigeren Temperaturen Minerale mit hohem Wassergehalt und Zeolithe.
 
Dabei bilden sich meist drei Zeolith-Zonen aus (von oben nach unten): Bei Temperaturen unter 150 Grad Celsius eine Stilbit-Heulandit-Mordenit-Zone, bei Temperaturen zwischen 150 und 180 Grad Celsius eine Laumontit-Quarz-Zone und noch etwas tiefer bei Temperaturen von 180 bis 280 Grad Celsius eine Wairakit- Yugawaralith-Prehnit-Zone.
 
In Bulgarien fanden sich folgende Zeolith-Zonen um Granit-Intrusionen in Trachyten, Andesiten und Rhyolithen (von oben nach unten mit steigender Temperatur): Zone mit Mordenit, Ferrierit und Quarz, eine Zone mit Chabasit, Stilbit, Heulandit, Gmelinit, Harmotom und bereits Laumontit, eine Zone mit Mesolith, Skolezit, Natrolith, Thomsonit, Laumontit und Analcim, danach eine zeolithfreie Zone und der Magma-Herd.
 
Faserzeolithe mit niederigem Wassergehalt kristallisieren hier nahe der Magmakammer in größerer Tiefe aus, Blätterzeolithe wie Stilbit und Heulandit mit hohem Wassergehalt entstehen weiter entfernt von der Hitzequelle.
 
 

Zeolithe in metamorphen Sedimenten

Versinken dicke Schichten von Sedimenten, vulkanischen Aschen oder anderen Gesteinen unter immer weiteren Ablagerungen, werden sie mit steigender Tiefe immer größerer Hitze und steigendem Druck ausgesetzt. Das vulkanische Glas und die Minerale in den ursprünglichen Gesteinen wandeln sich in Minerale um, die unter den veränderten Temperatur- und Druckbedingungen stabiler sind.
 
In den oberen Schichten bildet sich bei steigenden Temperaturen eine Zeolith-Fazies aus, in der sich Zeolithe halten oder aus Mineralstoffen aus den umgebenden Gesteinen neu bilden können. Von oben nach unten zeichen sich Klinoptilolith und Mordenit, Analcim und Heulandit, Wairakit sowie Laumontit. In tieferen Schichten werden Zeolithe instabil und wandeln sich in Feldspat, Prehnit, Pumpellyit und Aktinolith um.
 
In der Natur konnte beobachtet werden, dass die Mineralfaziesbildung erst sehr viel später (Jahrmillionen) nach der Ablagerung der Gesteine einsetzte. Zwischenzeitlich hatten Verwerfungen die Schichten zerrüttet. Unterschiedlicher Sedimentauftrag hatte die Gesteine in unterschiedliche Tiefen absinken lassen. Die Mineralzonen queren dabei die unterschiedlichsten Gesteine.
 
 

Zeolithe auf alpinen Klüften

Die alpinen Zerrklüfte sind eine direkte Folge der Plattentektonik, als sich vor rund 20 Millionen Jahren die afrikanische und die europäische Kontinentalplatte im Gebiet des heutigen Österreich und der Schweiz ineinander schoben. Durch die hohen Drücke kam es zur Metamorphose in den Gesteinen. In Gesteinen unterschiedlicher Zusammensetzung rissen Klüfte auf, die mit Bergwasser gefüllt wurden. Gesteinsbildende Minerale gingen dabei in Lösung. Die Auskristallisation erfolgte im Zusammenhang mit der Abkühlung und Hebung des Alpenkörpers.
 
Auf alpinen Klüften in Österreich und der Schweiz könnten bislang folgende Zeolithe nachgewiesen werden: Stilbit, Stellerit, Heulandit, Chabasit, Skolezit, Thomsonit, Laumontit, Harmotom, Mordenit, Ferrierit und Epistilbit.
 
 

Zeolithe in submarinen heißen Quellen

Auch in Umgebung einer speziellen Form von heißen Quellen, den Black Smoker, an Hot Spots auf dem Ozeanboden können Zeolithe auftreten.
 
Die gewöhnlich tholeitischen Basalte entlang der mittelozeanischen Rücken sowie Andesite und Dacite bei untermeerischen Vulkanen sind dabei durch die Hitze von rund 250 Grad Celsius einer starken Zersetzung unterworfen. Das Gestein um die Röhren der Black Smoker bildet mit zunehmender Entfernung und abnehmender Temperatur Mineralzonen aus. Am nächsten gelegen ist eine Kalifeldspat-Zone, gefolgt von einer Analcim-Zone und weiter entfernt einer Mordenit-Zone, die auch Ferrierit enthalten kann. Die Zeolithbildung erfolgt unter 120 Grad Celsius.
 
 

Zeolithe in Tiefsee-Sedimenten

Nur wenig Kontakt wird der Sammler zu Tiefsee-Zeolithen bekommen. Aus diesem Grund der Hinweis an letzter Stelle.
 
In der Tiefsee abgelagerte Aschen sind nur in wenigen Fällen die Minerallieferanten. Tiefsee-Zeolithe entstehen meist aus fossilreichen, mit Radiolarien angereicherten Sedimenten und dem Meerwasser. Der Kontakt des salzhaltigen Meerwassers zu den siliziumreichen Fossilien erhöht den pH-Wert des Wassers. Bei sehr geringen Wassertemperaturen entsteht innerhalb von 150.000 bis 10 Millionen Jahren zunächst Phillipsit.
 
Im Laufe weiterer Jahrmillionen entsteht aus dem Phillipsit und weiterem siliziumreichen Fossilmaterial im Zusammenspiel mit dem Meerwasser in tieferen Sedimentschichten Klinoptilolith. Nochmals etwa 100 Millionen Jahre werden dann bis zur Analcim-Bildung benötigt.
 
Die Tiefsee-Zeolithe Phillipsit und Klinoptilolith sind in den Weltmeeren weit verbreitet. Im Indischen Ozean und im Pazifik kommt überwiegend Phillipsit vor, während im Atlantik mehr Klinoptilolith zu finden ist. Weitere in Tiefsee-Sedimenten vorkommende Zeolithe sind Erionit, Mordenit und Laumontit. In Mangan-Knollen aus der Tiefsee kommen auch Merlinoit, Stilbit und Chabasit vor.
 

 
© 2001 by Ralf Scheinpflug, Lohr · Stand: 12. Sept. 2010